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Die Zukunft der Gesundheitsversorgung

Die Zukunft der Gesundheitsversorgung

 

Die nächsten Generationen werden diejenigen sein, die von den heute getroffenen Neuausrichtungen der Gesundheitsversorgung profitieren können. Vor diesem Hintergrund lag der Blickpunkt des Prokto-Chirurgischen Forums vom 2. September auf der Zukunft der Gesundheitsversorgung. Privat-Dozent Dr. med. Dietrich Doll, Chefarzt der Klinik für Prokto-Chirurgie am St. Marienhospital Vechta, und Landrat Herbert Winkel hatten hierzu alle Interessierten in das Vechtaer Kreishaus eingeladen. Verschiedene Vorträge wurden gehalten und auch zwei  Forschungsstipendien vergeben.

Als ländliche Region waren das Oldenburger Münsterland und speziell der Landkreis Vechta schon immer schnell darin, sich proaktiv auf zukünftige Herausforderungen wie beispielsweise Fachkräftemangel, Landflucht und dem demographischen Wandel einzustellen. Im Forum wurde ein Blick in die Zukunft gerichtet, wie Politik, Medizin und deren Finanzierung in 20 Jahren aussehen könnten.

Nach der Begrüßung von Privat-Dozent Dr. med. Dietrich Doll und einer Einführung von Landrat Herbert Winkel über den Landkreis Vechta in 20 Jahren - Perspektiven für eine neue Gesellschaft - folgten weitere Vorträge von erfahrenen internationalen Experten aus Athen (Griechenland), Dresden und Speyer.

Die Referenten, unter anderem der griechische Professor Apostolos E. Papalois (Honorarprofessor der Harvard Medical School, USA), informierten über die potentielle Entwicklung im Gesundheitssystem. Besonderen Bezug nahmen sie hierbei auf die Kostenentwicklung im demographischen Wandel,  die Medizinerausbildung und den Rückkehrwillen auf das Land.

Johannes Ostendorf stellte zudem erste Ergebnisse aus seiner Dissertation vor, die er vor kurzem am Vechtaer Institut für Forschungsförderung am St. Marienhospital Vechta (VIFF e.V.) erstellte: Demnach wünschen sich junge Mediziner insbesondere ein gutes soziales Umfeld, ein „Willkommensein“ und einen positiven Einklang zwischen Arbeits- und Privatleben. Vor allem junge Leute aus ländlichen Gebieten würden sich dort niederlassen, wo sie diese Kriterien erfüllt sehen.

Darüber hinaus wurden zwei Forschungsstipendien von einem großen internationalen Pharmaunternehmen (ELPEN-Pharma) an die zwei Studentinnen der Universität Münster, Friederike Bosche (Lohne) und Imke Brengelmann (Dinklage), verliehen, die jeweils mit 2.500 Euro dotiert sind. Die Stipendien dienen der Forschung zur Entstehung von so genannten Steißbeinfisteln – eine häufige Erkrankung junger Männer und Frauen zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr. In Deutschland allein finden 40.000 Operationen pro Jahr statt – mit steigender Tendenz. Die Forschungen gehen der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen individueller Haarfestigkeit, Schweißneigung und der Entstehung der Fistel gibt. Mit den Dotationen werden die Schweißtests sowie zugehörigen Untersuchungen im Labor finanziert.