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St. Marienhospital erweitert Kardiologie

St. Marienhospital erweitert Kardiologie

Zusätzliches Herzkatheterlabor für elektrophysiologische Untersuchungen

Das St. Marienhospital Vechta hat die Kardiologie erweitert: In einem zusätzlichen Herzkatheterlabor werden nun elektrophysiologische Untersuchungen vorgenommen.

„Wir verbessern damit die kardiologische Versorgung der Menschen im Landkreis Vechta und den umliegenden Landkreisen und schaffen neue Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit Herzrhythmusstörungen“, sagt Dr. Achim Gutersohn, Klinikdirektor Kardiologie Vechta/Cloppenburg.

Nach einer rund einjährigen Sanierungs- und Modernisierungsphase entstand eine komplett neue Einheit für die Elektrophysiologie: „Mit großer Unterstützung des Teams unserer Kardiologie konnten wir nicht nur die Ablaufprozesse optimieren, sondern auch die Wege für unsere Mitarbeiter deutlich kürzer gestalten,“ erläutert Klinikmanagerin Katharina Rindfleisch.

So stehen nun zwei komplett neue Herzkatheterlabore zur Verfügung, die mit modernen Geräten ausgestattet sind. Diese verursachen während der Untersuchung deutlich weniger Strahlung - das schont die Patienten und das Personal. Zudem ist ein Labor multifunktional als sogenannter Hybrid-OP ausgestattet: Hier können neben der elektrophysiologischen Untersuchung auch Schrittmacherimplantationen unter OP-Bedingungen durchgeführt werden.  Die Elektrophysiologie verfügt über eine moderne 3D-Mapping-Technologie, mit der das Herz während der Untersuchung dreidimensional dargestellt werden kann. „Hier können wir nahezu alle Formen von Herzrhythmusstörungen durch eine Verödung (sogenannte Katheterablation) behandeln und auch alle Schrittmacher- und Defibrillator-Operationen durchführen“, erklärt Dennis Höwel, Oberarzt und Sektionsleiter Elektrophysiologie.

Mit Elektrophysiologie Herzrhythmusstörungen behandeln

„Bei der Elektrophysiologie handelt es sich um ein Spezialgebiet der Kardiologie, welches sich mit der Analyse und Behandlung von Herzrhythmusstörungen beschäftigt“, so Dr. Höwel, der über langjährige Erfahrung in der Elektrophysiologie verfügt, Stationen waren unter anderem die Uniklinik Münster und das Alfried Krupp Krankenhaus in Essen. Bei der elektrophysiologischen Untersuchung (EPU) werden mehrere mit Elektroden versehene hauchdünne Katheter über die Leistenvene zum Herzen geführt. In Verbindung mit einer 3D-Darstellung des Herzens können die Herzstrukturen nahezu ohne Röntgenstrahlen präzise dargestellt werden und die kritischen Stellen visualisiert werden. Mit Elektroden kann das Ärzteteam das Herz während der Untersuchung durch elektrische Impulse stimulieren und millimetergenau die auslösenden Stellen der Herzrhythmusstörungen lokalisieren. Die störenden Zellen werden mittels Wärme verödet und so die Ursachen der Herzrhythmusstörungen eliminiert. Die Untersuchungen finden in einer milden Form der Narkose statt, so dass der Patient während des Eingriffs schläft.

Zur Vorbereitung und Besprechung elektrophysiologischer Behandlungen bieten die Fachärzte der Kardiologie am St. Marienhospital eine spezielle Rhythmussprechstunde an. Hier werden die Patienten nach Überweisung durch ihren behandelnden Kardiologen ausführlich beraten.

Schnelle Hilfe im Notfall durch 24-Stunden-Bereitschaft des Herzkatheterlabors

Bei einem akuten Herzinfarkt geht es häufig um Minuten und Sekunden. Daher bietet das St. Marienhospital bereits seit 13 Jahren eine 24-Stunden-Bereitschaft des Herzkatheterlabors an. An 365 Tagen im Jahr steht das Team aus Fachärzten und Pflegekräften rund um die Uhr für die schnelle und optimale Versorgung von Patienten mit akuten Herzproblemen bereit. „Eine unserer Hauptaufgaben ist die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung insbesondere in Notfallsituationen, hier steht die Behandlung akuter Herzinfarktpatienten besonders im Vordergrund“, betont Dr. Gutersohn.

„Bei Patienten mit einem akuten Herzinfarkt, bei denen ein vollständig verschlossenes Herzkranzgefäß vermutet werden muss, zählt jede Minute - “Zeit ist Herzmuskel“, sagt Dr. Claudia Fröhling, Leitende Oberärztin. der Kardiologie. Gelingt die Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes mittels Herzkatheter und Ballon innerhalb von 90 Minuten nach dem Eintreffen in der Klinik, verbessert sich die Prognose des Patienten deutlich: die 30-Tage-Sterberate wird von 6,6 Prozent auf 3,3 Prozent halbiert.

„In unserer Klinik gelingt es bei 78 Prozent aller Patienten mit einem entsprechenden Infarktbild, das Blutgefäß innerhalb von 90 Minuten zu eröffnen.

„Die hohe Professionalität im Team aus Fachärzten und Pflegekräften sowie die gute Vernetzung mit der Notaufnahme und dem Malteser Hilfsdienst sind entscheidende Faktoren für die Versorgung der Menschen speziell auch in Notfällen“, betont Dr. Gutersohn. Ergänzt mit der neuesten Technik und dem elektrophysiologischen Herzkatheterlabor sei man bestens gerüstet für die Zukunft.