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Therapiemöglichkeiten bei Schlafstörungen

Therapiemöglichkeiten bei Schlafstörungen

Etwa 45 Prozent der Weltbevölkerung leiden nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) an Schlafstörungen. Gesundheit und Lebensqualität werden durch die fehlenden oder zu kurzen Erholungsphasen beeinträchtigt. Schlafstörungen sind jedoch diagnostizierbar und behandelbar. Das Schlaflabor des St. Josefs-Hospitals wurde nun erneut von der DGSM akkreditiert.

Die Ursachen für Schlafbeschwerden können ganz unterschiedlich sein. Oft wurzeln sie in Stress, Sorgen, falscher Ernährung oder auch im Missbrauch von Genussmitteln wie beispielsweise Kaffee oder Alkohol. Zu den häufigsten Schlafstörungen gehören die chronischen Ein- und Durchschlafstörungen sowie schlafbezogene Atmungsaussetzer (Apnoe). Sind die Erholungsvorgänge stark gestört, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen, zu der gegebenenfalls auch die Untersuchung im Schlaflabor zählt.

Dr. Thomas Möller, Chefarzt am St. Josefs-Hospital, betont den Wert der erhaltenen Auszeichnung des Schlaflabors: "Das Zertifikat ist nicht leicht zu bekommen und muss alle zwei Jahre erneuert werden. Es bestätigt unsere erfolgreiche, interdisziplinäre Zusammenarbeit". Im Rahmen der Zertifizierung werden strukturelle Gegebenheiten wie beispielsweise die apparative Ausstattung und die Qualifizierung des Personals überprüft.

Das Schlaflabor des St. Josefs- Hospitals gehört zur Abteilung der Inneren Medizin. Dr. Bernadette Bröring-Wolf, Fachärztin für Innere Medizin und Schlafmedizin, leitet derzeit die seit 1999 bestehende Einrichtung. Die erste Akkreditierung durch die DGSM erfolgte im Jahr 2004. Die Zusammenarbeit mit den Pneumologen beziehungsweise Schlafmedizinern Dr. Norbert Naber und Dr. Ulrich Nerenz besteht seit 2007.

An vier Einzelzimmer-Messplätzen kann das gesamte Spektrum der schlafbezogenen Erkrankungen untersucht werden. Bei der schmerzfreien Untersuchung wird ein sogenanntes Polysomnogramm erstellt. Hierbei werden unter anderem wichtige elektrische Körperfunktionen und Hirnströme erfasst. Sie geben Auskunft über die unterschiedlichen Schlafstadien sowie mögliche Schlafstörungen.

Die Schlafstadien, zum Beispiel "Tiefschlaf" oder "Übergang vom Wachen zum Schlafen", werden über die Hirnaktivität und die Registrierung der Körperfunktionen identifiziert. Die Schlafuntersuchung liefert zudem weitere Daten, unter anderem zu Herzfrequenz, Schnarchen, Atmung über Mund und Nase, Sauerstoffversorgung und Körperlage. Diese Informationen werden an einen Computer im Überwachungsraum weitergeleitet und von den Fachexperten begutachtet. Die Auswertung führt zu einem persönlichen Schlafprofil, das ersichtlich macht, wo die Schlafstörungen liegen und welche Therapie am besten hilft.

Die eingesetzten technischen Geräte sind so beschaffen, dass sie dem Patienten größtmögliche Bewegungsfreiheit und Bequemlichkeit ermöglichen. Zudem ist das Schlaflabor im St. Josefs-Hospital ansprechend eingerichtet. Die angenehme Umgebung gehört zum Konzept des Schlaflabors: Für die Aussagekraft der Messungen spielen optimale Schlaf- und somit Untersuchungsbedingungen eine wichtige Rolle.